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Sehr geehrte Leserinnen und Leser, 

was es jetzt braucht, sind Informationen. Informationen, die Unternehmen helfen, in der aktuellen Corona-Lage ihren Unternehmensalltag aufrechtzuerhalten und auch über die Krise hinausdenken zu können.

Auch wenn wir Sie an dieser Stelle zumeist mit Neuigkeiten rund um den Brexit versorgen, haben wir Ihnen in einer Übersicht wichtige Links zusammengestellt. Ob FAQs, Kreditprogramme oder andere Fördermaßnahmen – Informationen zu sammeln und zu bewerten ist dieser Tage eine wichtige Strategie.

In unserem Brexit-Beitrag werfen wir einen Blick nach Großbritannien, wo die Unklarheiten der EU-Austrittsverhandlungen und erste Brexit-Folgen – wie ein Mangel an Pflegepersonal – jetzt mit der Corona-Krise kollidieren.

Wir halten Sie weiterhin informiert und ich wünsche Ihnen viel Kraft in diesen außergewöhnlichen Zeiten.

Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre!

Ihr Dr. Rainer Waldschmidt,
Geschäftsführer Hessen Trade & Invest GmbH

Dr. Rainer Waldschmidt Pressefoto
Dr. Rainer Waldschmidt © Christof Mattes

Was es jetzt braucht, sind Informationen. Informationen, die Unternehmen helfen, in der aktuellen Corona-Lage ihren Unternehmensalltag aufrechtzuerhalten.

DR. RAINER WALDSCHMIDT, Geschäftsführer Hessen Trade & Invest GmbH

Hessen Trade & Invest

@HTAI, 26.03.2020 Hessen Trade & Invest

Zurück in die Warteschleife? Der Brexit in der Coronakrise

Wenn es ein Thema gibt, das aktuell über Grenzen hinweg vereint, ist es die Coronakrise. Doch was, wenn eine solche Erschütterung auf eine Gesellschaft trifft, die längst zu viele offene Fragen zu bewältigen hat? Wie Großbritannien, das gezeichnet ist vom Brexit-Chaos der vergangenen Jahre. Wie sind die Reaktionen auf der anderen Seite des Kanals und was bedeutet diese alles verändernde Ausnahmesituation für die Brexit-Verhandlungen?

Erst der Brexit, jetzt die Corona-Pandemie: Großbritannien im Krisenmodus.© istockphoto.com/ Zyn Chakrapong

So wirklich entspannt hatte sich die Brexit-Lage eigentlich nie. Auch nach dem Stichtag 31. Januar, an dem die Mitgliedschaft Großbritanniens in der EU ein Ende fand, blieb der Brexit-Prozess angespannt und zeitkritisch. Verschärft wird diese Lage nun durch die Coronakrise. Und manch einer fühlte sich in der Reaktion der britischen Regierung auf die Pandemie vielleicht an wankelmütige Momente während des Brexit-Prozesses erinnert. Lange gab es nichts Konkretes, die Pandemie-Pläne waren unklar, Schreckensszenarien wurden ebenso kommuniziert wie Überlegungen zum strittigen Ansatz der Herdenimmunität. Spätestens seit dieser Woche ist aber auch in Großbritannien die Gangart härter und die Insel – und mit ihr der Brexit-Prozess – stehen im Zeichen von COVID-19.

Wie viel Brexit geht noch?

Noch ändert sich ja de facto nichts, bis zum Jahresende bleibt Großbritannien Mitglied des EU-Binnenmarkts und der Zollunion. Eine Übergangsphase, die maximal um zwei Jahre verlängert werden kann. Eine Verlängerung würde Brüssel gerne gewähren, aber London hat sie abgelehnt und gedroht, Gespräche platzen zu lassen, sollte Brüssel bis Juni nicht in einigen Punkten Zugeständnisse machen. Doch die Fristverlängerung wird immer wahrscheinlicher, die Lage im Vereinigten Königreich ist angespannt und ob die britische Wirtschaft nach der Coronakrise noch einen ungeordneten Brexit verkraften kann, ist fraglich.

Nun ist es eigentlich an der Zeit, zusammenzurücken und produktiv nach Wegen aus der Krise zu suchen, sagt auch der Hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir: „Das Corona-Virus lässt sich von Grenzen nicht aufhalten. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass die EU und das Vereinigte Königreich diese Krise gemeinsam meistern und weiterhin besonnen verhandeln. Auch ohne die Aussicht auf einen harten Brexit wird die wirtschaftliche Situation in den kommenden Monaten noch schwierig genug.“

Eine vorerkrankte Wirtschaft

Die Coronakrise hat neben den gesundheitlichen auch soziale und vor allem wirtschaftliche Folgen, die direkt mit dem Brexit in Zusammenhang stehen. Und auch, wenn die Pandemie-Auswirkungen das Land zeitlich auch etwas verzögert treffen, die Lage ist keine entspannte. Im Gegenteil: Wäre das Land ein Patient, würde man es wohl eher einer Risikogruppe zuordnen: besonders geschwächt und, dank Brexit, vorerkrankt. Das staatliche britische Gesundheitssystem wurde in der Vergangenheit an der kurzen finanziellen Leine gehalten und droht nun, an den Auswirkungen der Pandemie zu scheitern. Neben mangelnder technischer Ausrüstung und unzureichender Strukturen ist es aber auch der Mangel an Ärzten und Pflegekräften, eine Folge des Brexits, der das Land jetzt empfindlich treffen könnte. Viele Pflegekräfte, gerade aus Osteuropa, haben das Land nach dem EU-Austritt Großbritanniens verlassen, ein Verlust, der bis heute nicht ausgeglichen wurde und jetzt schmerzen könnte.

Und nun?

„Get Brexit done“ – das war Boris Johnsons Wahlslogan. Wie schnell diese Forderung umgesetzt werden kann, ist nicht mehr klar. Aus Brüssel signalisiert man Entgegenkommen. David McAllister, Brexit-Beauftragter des Europaparlaments, sagte noch vor wenigen Tagen: „Auf europäischer Seite waren und sind wir bereit, die Übergangsphase bis maximal Ende 2022 zu verlängern.“ Und auch die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Katarina Barley, mahnte: „Ein immer noch drohender harter Brexit mit chaotischen Zuständen und wirtschaftlichen Einbußen ist zum jetzigen Zeitpunkt eine unnötige Belastung für beide Seiten. Deshalb sollte die Übergangsphase frühzeitig verlängert werden.“ Noch dominieren dieser Tage die Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Corona-Virus die britische Politik. Aber der Brexit-Prozess hat gezeigt: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und so wird es bald ein Zeichen aus London geben müssen, wie der neue Zeitplan für die Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU aussieht.

Ich hoffe von ganzem Herzen, dass die EU und das Vereinigte Königreich diese Krise gemeinsam meistern und weiterhin besonnen verhandeln. Auch ohne die Aussicht auf einen harten Brexit wird die wirtschaftliche Situation in den kommenden Monaten noch schwierig genug.

TAREK AL-WAZIR, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

@HTAI, 26.03.2020 Hessen Trade & Invest

Unterstützung für die hessische Wirtschaft

Jenseits der Brexit-Themen: Für viele Unternehmen in Hessen ist jetzt vor allem eine Frage entscheidend: Wie meistern wir die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Krise? Um in der Vielzahl von Informationen, die täglich über unsere Bildschirme laufen, nicht den Überblick zu verlieren, haben wir für Sie eine Auswahl an hilfreichen Links und Informationen zusammengestellt.

Bleiben Sie informiert. Unser Überblick über Beratungs-, Unterstützungs- und Hilfsmaßnahmen für hessische Unternehmen in der Corona-Krise

Neben den Unterstützungsangeboten des Bundes hat das Bundesland Hessen bereits in der vergangenen Woche kurzfristig 7,5 Milliarden Euro zur Bekämpfung der Coronakrise in Aussicht gestellt, die das Angebot des Bundes ergänzen. Diese Woche hat Finanzminister Dr. Thomas Schäfer den Schutzschirm sogar um 1,5 Milliarden erhöht. Ziel der Maßnahmen ist es, einen wirkungsvollen Schutzschirm für die hessische Wirtschaft zu spannen. Der Finanzminister betont in seiner Pressemitteilung, wie entscheidend es ist, jetzt zügig zu handeln: „Der Schutzschirm für Hessen ist gespannt. Er umfasst Hilfen von mindestens 8,5 Milliarden Euro für unser Land. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir ihn im Laufe des Jahres sogar noch weiter spannen müssen. Dies werden wir dann ohne zu zögern tun. Am Geld wird die Bekämpfung der Coronakrise nicht scheitern.“

Was finde ich wo

Speziell das Thema der Coronahilfen für Unternehmen ist jetzt brisant. Auf der Website der Hessen Trade & Invest (HTAI) finden Sie eine Nachricht des Hessischen Wirtschaftsministers Tarek Al-Wazir zu diesem Thema sowie Links zu Angeboten speziell für Unternehmen in Hessen.

Die WIBank aktualisiert auf ihrer Website regelmäßig die Übersicht an Unterstützungsmöglichkeiten vom Land Hessen und des Bundes.

KfW Bankengruppe gibt auf Ihrer Website einen Überblick über Kredite für Unternehmen, Selbständige und Freiberufler, die durch die Coronakrise in eine finanzielle Schieflage geraten sind.

Umfassende Antworten auf Fragen, die Unternehmen rund um das Corona-Virus bewegen, bietet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag online.

Auf der Website vom Technologieland Hessen sind die wichtigsten Links und Unterstützungsangebote zusammengestellt.

Die wichtigsten Hinweise rund um die Corona-Lage in Hessen stehen auf der Website  der Hessischen Landesregierung. Hier finden Sie einen breiten Überblick an Informationen für Unternehmen und Beschäftigte, alle relevanten Themen rund um Mobilität und Verkehr, Informationen und Nachrichten aus dem Gesundheitswesen sowie weitere Themen, die Unternehmen und Hessens Bürgerinnen und Bürger jetzt bewegen.

Grundsätzliche Informationen zum Corona-Virus SARS-CoV-2 werden regelmäßig aktualisiert auf der Website des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration zusammengestellt. Hier finden Sie nicht nur eine Info-Hotline, sondern zur Orientierung auch eine Übersicht zu Schutzmaßnahmen und Kontaktstellen für Personen, die Symptome zeigen.

Am Geld wird die Bekämpfung der Corona-Krise nicht scheitern.

DR. THOMAS SCHÄFER, Hessischer Staatsminister der Finanzen

Information


@HTAI

Veranstaltungen zum Thema Brexit

Statt interessanter Veranstaltungen haben wir in dieser Ausgabe eine Bitte: Bleiben Sie zu Hause. Bleiben Sie gesund und nutzen Sie unser Online-Angebot.