Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
nun liegt der Austritt des Vereinigten Königreiches aus dem europäischen Binnenmarkt bald ein halbes Jahr zurück, zugleich jährte sich die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen auf Wirtschaft, Handel, Politik und Gesellschaft. Welche Rolle spielt da der Brexit? Wir waren neugierig und haben für Sie nachgefragt.
Markus Tönsgerlemann ist Leiter des Hauptzollamtes Frankfurt und gibt interessante Einblicke in den Alltag am Frankfurter Flughafen zu Corona-Zeiten. Und er erzählt, warum der Brexit in diesem Kontext eher marginal für die Arbeit des Zolls ist. Wo es trotzdem manchmal klemmt und was gut läuft, sagt er uns im Gespräch.
Philip Röhrig ist Global Supply Chain Manager bei ABICOR Binzel. Der Hersteller von Schweißtechnik ist Hessen-Champion 2020 in der Kategorie Weltmarktführer und ein gutes Beispiel dafür, wie eine regionale Erfolgsgeschichte mit der richtigen Infrastruktur international Fuß fassen kann und warum der richtige Standort auch zur Resilienz eines Unternehmens beitragen kann.
In unserem Übersichtsartikel haben wir die wichtigsten Entwicklungen sowie Meilensteine der Post-Brexit-Zeit kompakt für Sie zusammengefasst und berichten, was die Hessische Landespolitik zum Thema vier Monate Brexit-Deal zu sagen hat.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre, bleiben Sie gesund.
Ihr Dr. Rainer Waldschmidt,
Geschäftsführer Hessen Trade & Invest GmbH
Wir haben die wichtigsten Entwicklungen sowie Meilensteine der Post-Brexit-Zeit kompakt für Sie zusammengefasst.
Stimmen zum Brexit
Resilienz ist auch eine Frage des Standorts
Der hessische Hersteller von Schweißtechnik mit Sitz nahe Gießen ist eine dieser mittelständischen Erfolgsgeschichten, die leise ihren Weg gehen und dabei doch einiges zu erzählen haben. Hessen-Champion der Kategorie Weltmarktführer, 38 Standorte weltweit, einer davon nahe Manchester in Großbritannien, eine Pandemie und der Brexit – wir haben bei Philip Röhrig, Global Supply Chain Manager bei ABICOR BINZEL, nachgefragt, wie man da die Bälle in der Luft hält.
Herr Röhrig, nun ist es bald ein halbes Jahr, dass die Übergangsphase vorbei ist und Großbritannien den Europäischen Binnenmarkt verlassen hat. Was nehmen Sie im Unternehmen mit Blick auf Großbritannien wahr?
Das ist tatsächlich recht unaufgeregt: Wir nehmen keine großen Veränderungen wahr. Wir haben uns gerade in den letzten sechs Monaten des Jahres 2020 intensiv auf diese Situation vorbereitet. Dazu gehört etwa, dass wir die Lagerbestände in unserem Lager in Warrington, in Großbritannien, aufgefüllt haben. Somit waren wir bisher nahtlos lieferfähig. Der einzige Unterschied sind vielleicht seltene zeitliche Verzögerungen beim Transport, aber auch die waren marginal.
Gerade die Vorbereitung ist manchem Unternehmen im Vorfeld schwergefallen, oft wurde Planungsunsicherheit als Grund genannt. Was meinen Sie, was Ihnen eine so gute Vorbereitung ermöglicht hat?
Ein Vorteil ist sicher, dass wir als Unternehmen weltweit tätig sind, somit auch außerhalb der EU, und Erfahrung im Handel mit Drittstaaten haben. Und ganz praktisch im Alltag helfen Werkzeuge wie die digitale Anbindung an den Zoll. Unsere Erfahrung war ein Vorteil bei den Vorbereitungen, und im Rückblick kann ich mich nicht erinnern, dass wir zu irgendeinem Zeitpunkt im Brexit-Prozess sehr verunsichert waren. Ich denke, Planungsunsicherheit gab es in allen Unternehmen, das ließ sich ja aber nicht ändern.
Bei aller guten Vorbereitung – was sind Themen, die Sie im Unternehmen mit Blick auf den Brexit beschäftigen?
Da fällt mir sofort das Thema Normierung ein. Noch ist es zu früh im Prozess, wir sind mit der europäischen CE-Kennzeichnung und der neuen UKCA ja noch sehr nah beieinander, es wird aber zu beobachten sein, wie sich das verändert. Produktkennzeichnungen sind generell ein Thema, das wir im Auge behalten, denn oft sind es kleine Details, die am Ende aufhalten.
In Bezug auf den Warenverkehr ist unsere Wahrnehmung, dass die Probleme weniger beim Warenverkehr aus der EU nach Großbritannien liegen, sondern dass es andersherum, aus Großbritannien heraus, oft Schwierigkeiten gibt.
Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein? Unternehmen nennen oft das Thema der Mitarbeiterentsendung als eine Schwierigkeit in der Post-Brexit-Zeit. Mit einem Standort in UK: Ist das für Sie im Unternehmen ein Thema?
Wir rechnen eigentlich mit einer weiteren Normalisierung. Großbritannien ist ja viel mehr Finanz- und Handelsplatz als Produktionsstandort. Bezogen auf unser Geschäft rechnen wir da nicht mit großen Stolpersteinen. Und auch der Wegfall der Freizügigkeit in der Mitarbeiterentsendung ist für uns bisher kein heißes Thema und man muss dazu sagen, dass sich das durch die aktuelle Pandemie-Lage ja auch erst einmal verschoben hat.
Unsere Wahrnehmung ist, dass die Probleme weniger beim Warenverkehr aus der EU nach Großbritannien liegen, sondern dass es andersherum, aus Großbritannien heraus, oft Schwierigkeiten gibt.
Was sind Themen jenseits des Brexit, die Sie im Unternehmen aktuell beschäftigen?
Das ist natürlich zum einen das Thema der Pandemie und was das für den Unternehmensalltag bedeutet, daneben sind es die großen Themen wie die Digitalisierung, die uns beschäftigen. Immer mehr Prozesse werden digitalisiert, man betrachte nur den Austausch mit dem Zoll und die Vernetzung unserer Standorte. Das ist etwas, woran wir kontinuierlich arbeiten. Dann ist da auch der Green Deal, denn auch das Thema Nachhaltigkeit wollen wir bei der Ausrichtung neuer Prozesse berücksichtigen.
Grundsätzlich merken wir, unabhängig von den Themen, die den Unternehmensalltag beeinflussen, seien das Pandemie, Brexit, Green Deal oder Digitalisierung, dass wir als Unternehmen in Hessen gut aufgehoben sind. Die zentrale Lage und die außerordentlich gute Infrastruktur fangen einiges auf, was vielleicht schwieriger sein könnte.
Herr Röhrig, wir danken für das Gespräch!
Grundsätzlich merken wir, dass wir als Unternehmen in Hessen logistisch einfach sehr gut aufgehoben sind.
Zwischen Pandemie und Brexit: der Zoll im Einsatz
Der Brexit ist im Alltagsgeschäft nicht das drängendste Thema: Markus Tönsgerlemann, Leiter des Hauptzollamts Frankfurt am Main, des zweitgrößten Hauptzollamts im Bundesgebiet, berichtet von den Auswirkungen des Brexit auf die Arbeit des Zolls und das Alltagsgeschäft am Frankfurter Flughafen.
Für Markus Tönsgerlemann ist Homeoffice keine Option. Die Arbeit des Zolls ist „Boots on the Ground“: Auch wenn der Personen-Luftverkehr pandemiebedingt stark zurückgefahren ist, herrscht am Flughafen Frankfurt dennoch reger Alltagsbetrieb. Und ebenfalls coronabedingt rückt dabei der Brexit ein wenig in den Hintergrund oder ist in Einzelfällen eher eine Verkomplizierung.
Der Frankfurter Flughafen als der größte internationale Flughafen Deutschlands ist ein wichtiger Knotenpunkt im Herzen Europas bei allem, was den Luftverkehr betrifft. Und über diesen Knotenpunkt laufen in diesen Zeiten vor allem die allerorts benötigten Corona-Testkits. Der Zoll spielt da eine wesentliche Rolle. Zu seinen Aufgaben gehört auch der Schutz der Gesellschaft und in Pandemie-Zeiten bedeutet dies, die Kennzeichnung des Testmaterials zu prüfen und damit die Qualität der Produkte zu gewährleisten.
Hochbetrieb am Flughafen Frankfurt, auch in Corona-Zeiten
Gleichzeitig hat der E-Commerce stark zugenommen und da macht sich der Brexit bemerkbar, denn jede Ware aus Großbritannien muss in der Abfertigung durch den Zoll nun wie Ware aus einem Drittstaat behandelt werden: „Der Handel und damit unsere Arbeit ist komplizierter geworden. Dass jede Ware aus Großbritannien nun einer Sendung aus einem Drittland entspricht, hat dazu geführt, dass sich Formalitäten stark verändert haben. Es ist im Warenverkehr mit Großbritannien ein Schritt zurück in der Zeit wie vor 30 Jahren, vor dem Schengener Abkommen. Und es gibt zusätzlich zollrechtliche Einzelfragen, wie die Anwendung der Präferenzregel, die mitunter kompliziert sind. Das Freihandelsabkommen sieht ja Zollfreiheit für Waren vor, die ihren Ursprung in Großbritannien haben, es ist aber mitunter schwer nachzuvollziehen, ob eine Ware über Großbritannien kommt oder tatsächlich aus dem Vereinigten Königreich. Das ist ein Mehraufwand.“
Diese Veränderung in den Prozessen trifft den Zoll nicht unvorbereitet: Die Vorbereitungen waren gründlich, in enger Abstimmung mit Politik und Wirtschaft und auch personell hatte man sich auf den Mehraufwand vorbereitet. Womit in den Vorbereitungen niemand gerechnet hat, war die Corona-Pandemie, die seit Frühjahr 2020 den Personen-Luftverkehr massiv reduziert und gleichzeitig der Luftfracht eine neue wichtige Rolle verliehen hat. Das hat personelle Kapazitäten freigesetzt, die der Zoll in den durch den Brexit verursachten Mehraufwand stecken konnte. Aber eben auch in den pandemiebedingten Abfertigungsbedarf für Schutzmaterial, das im Frühjahr 2020 gerade über Frankfurt seinen Weg an die Stellen fand, wo es benötigt wurde.
„Wir haben personell zu keinem Zeitpunkt Engpässe erlebt. Auch hier am Flughafen“, sagt Tönsgerlemann. Eine positive Bilanz, da gerade der Personalbedarf im Vorfeld ein Thema war, das sich schwer einschätzen ließ. Im zollfreien Warenverkehr zwischen der EU und Großbritannien gab es in der Vergangenheit keine Daten, auf die man zurückgreifen konnte. „Und natürlich hat sich auch unser elektronisches Abfertigungssystem ATLAS in diesem Kontext bewährt“, ergänzt Tönsgerlemann. „Das erlaubt die personelle Unterstützung dank dezentraler Bearbeitung, ganz ohne Ortswechsel der Mitarbeiter. Und es war zudem ein wichtiger Schritt einer fortgeführten Digitalisierung, auch beim Zoll. Gerade das höhere Warenaufkommen im E-Commerce könnten wir ohne den Einsatz von ATLAS nicht bestreiten.“
Werkzeuge und Angebote nutzen
„Es klemmt nur dort, wo Unternehmen vielleicht angenommen haben, das wird alles schon nicht so eng werden.“ Eine Vermutung aus dem Interview mit der Generalzolldirektion im Jahr 2019 hat sich in Teilen bewahrheitet: Die Umstellung im Handel in Großbritannien ist vielen größeren Unternehmen leichter gefallen, sei es, weil sie vorher schon Handel mit Drittstaaten betrieben haben oder weil sie mehr Personal haben, um sich mit den regulatorischen und Zollthemen rund um den Brexit zu beschäftigen.
Im Warenverkehr mit Großbritannien sind wir 30 Jahre zurück in der Zeit gegangen.
Dennoch ist die Bilanz eine Positive, wie Markus Tönsgerlemann bestätigt: „Wir haben in der Vorbereitung auf den Brexit eng mit Wirtschaft und Politik zusammengearbeitet und haben, etwa in Zusammenarbeit mit der IHK Frankfurt, viele Informationsveranstaltungen angeboten, bei denen die Zollthemen vertiefend diskutiert werden konnten. Dieses Informationsangebot ist uns sehr wichtig.“ Und er teilt noch eine Erkenntnis aus den ersten Monaten der Post-Brexit-Zeit: „Der Eindruck ist, dass es bei vielen Unternehmen gut läuft und nur dort klemmt, wo Unternehmen vielleicht angenommen haben, das wird alles schon nicht so eng werden. Das war eine falsche Einschätzung, wie sich gezeigt hat. Aber im Großen und Ganzen sind die hessischen Unternehmen und die deutschen Unternehmen allgemein gut vorbereitet gewesen.“
Es klemmt nur dort, wo Unternehmen vielleicht angenommen haben, das wird alles schon nicht so eng werden.
Hessen Trade & Invest
Vier Monate Brexit-Deal – eine erste Bilanz
Zum 1. Mai 2021 trat der Brexit-Handelsvertrag offiziell in Kraft. Während in Hessen die bisherigen Auswirkungen eher moderat ausfallen, scheint es für Großbritannien alles andere als rund zu laufen. Wir ziehen eine erste, vorsichtige Bilanz.
Das Brexit-Abkommen war seit dem 1. Januar 2021 vorläufig in Kraft und ist seit dem 1. Mai nun offiziell. Auch wenn die Corona-Pandemie nach wie vor vieles überlagert, wollen wir die Frage stellen: Welche Auswirkungen lassen sich nach diesen ersten vier Monaten beobachten?
Milliardenschaden für die britische Volkswirtschaft?
„Es wird keine nicht tarifären Handelshemmnisse geben“, behauptete Premierminister Boris Johnson immer und immer wieder, wenn er auf den Brexit angesprochen wurde. Was den britischen Premier zu dieser äußerst optimistischen Einschätzung bewogen hat, bleibt sein Geheimnis. Denn genau diese Handelshemmnisse sind jetzt das große Problem für die britische Volkswirtschaft. Gemeint sind all jene Vorschriften, die es Exporteuren erlauben, Güter in die EU einzuführen. Hier kämpfen britische Unternehmen mit einem wahren Bürokratie-Monster: Ausfuhrerklärungen, Herkunftsnachweise, Atteste, Sicherheitsdeklarationen, Waren-Codes, Lieferanten-Statements, Gesundheitszeugnisse und vieles mehr müssen vorgelegt werden.
Jim Harra, Chefbeamter des britischen Finanzministeriums, bestätigte, dass 2021 zusätzliche 215 Millionen Zollerklärungen geleistet werden müssen, was die Volkswirtschaft umgerechnet rund 8,7 Milliarden Euro kosten werde. Die EU schätzt den Brexit-Schaden für Großbritannien im Jahr 2021 auf mehr als 40 Milliarden Pfund, rund 2,25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Auf europäischer Seite dürfte der Schaden nur 0,5 Prozent betragen. Allein im Januar brachen britische Exporte in die EU um 40,7 Prozent ein.
Hessen gut vorbereitet auf den Brexit
In Hessen setzt man bereits seit dem Austrittsreferendum 2016 auf Zusammenarbeit und die Aufklärung der heimischen Wirtschaft. Dr. Mandy Pastohr, Abteilungsleiterin Außenwirtschaft, Mittelstand, Berufliche Bildung, Technologie im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, unterstreicht den bisher so erfolgreichen Ansatz: „Hessen und Großbritannien verbinden weit in die Geschichte zurückreichende Beziehungen und auch nach Corona und dem Brexit bleibt das Vereinigte Königreich einer unserer wichtigsten wirtschaftlichen Partner. Man muss keine Hellseherin sein: Auch 200 Tage oder 365 Tage nach dem Inkrafttreten des Trade and Cooperation Agreements werden sich weiter Fragen aus der Sicht der hessischen Wirtschaft zum Thema Handel und Investitionen mit dem Vereinigten Königreich stellen. Insbesondere im Bereich der Warenlieferungen, in der Frage tarifärer Hemmnisse und bei der Entsendung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird es auch zukünftig Informationsbedarf geben. Die Hessische Landesregierung wird gemeinsam mit ihren Partnern, den hessischen Industrie- und Handelskammern sowie den Wirtschaftsfördergesellschaften, die betroffenen Unternehmen weiterhin bestmöglich informieren und unterstützen.“
Auch Hessens Europaministerin Lucia Puttrich zieht für Hessen eine erste positive Bilanz. Danach gab es für Hessen bisher weder in der Verwaltung noch in der Wirtschaft spürbare Probleme. Insbesondere im wirtschaftlichen Bereich sei festzustellen, dass Kontinentaleuropa weitaus besser auf das Ausscheiden Großbritanniens aus dem Binnenmarkt vorbereitet war als viele Unternehmen im Vereinigten Königreich. So wuchsen im Jahr 2020 trotz Corona Hessens Exporte nach Großbritannien um 5 Prozent auf rund 4 Milliarden Euro. Damit liegt Großbritannien bei der Ausfuhr für Hessen auf Rang 4, bei der Einfuhr nach Hessen auf Rang 7.
Die Hessische Landesregierung wird gemeinsam mit ihren Partnern […] die betroffenen Unternehmen weiterhin bestmöglich informieren und unterstützen.
Hessen will erfolgreichen Weg weiterführen
Die frühzeitige Vorbereitung auf verschiedene Austrittsszenarien und die umfassende Informationspolitik für hessische Unternehmen sieht auch Ministerin Puttrich als einen grundlegenden Baustein für den bisherigen, reibungslosen Verlauf: „Diese wichtige Arbeitsstruktur nutzen wir auch weiterhin. Wir betreiben ein aktives Standortmanagement: Für den Finanzplatz Frankfurt am Main, für unseren hervorragenden Logistikstandort, aber auch in vielen anderen Bereichen, angefangen von der chemischen Industrie bis hin zur Forschung und Digitalisierung. Ich bin fest dazu entschlossen, den Brexit für Hessen zu einem Erfolg zu machen.“
Ich bin fest dazu entschlossen, den Brexit für Hessen zu einem Erfolg zu machen.
Wie geht’s weiter für Großbritannien?
Noch gelingt es Premierminister Boris Johnson, alle Zweifel und Kritiken im eigenen Land wegzuwischen. Auch weil die momentanen Erfolge in der Corona-Impfkampagne noch vieles positiv überstrahlen. Doch es scheint an vielen Ecken im Königreich Probleme zu geben. In Nordirland brachen Krawallen aus, die auch auf den Sonderstatus des Landesteils im Brexit-Abkommen zurückgeführt wurden. Die Schotten sind stärker denn je daran interessiert, sich vom Rest der Insel unabhängig zu machen. Und auch persönliche Vorwürfe und Enthüllungen setzen Johnson immer mehr unter Druck. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln, insbesondere sobald die Corona-Pandemie nicht mehr das beherrschende Thema sein wird. Die Vorteile scheinen im Moment jedenfalls klar auf EU-Seite zu liegen.
Information
Veranstaltungen zum Thema Brexit
Die wichtigsten Veranstaltungen zum Thema Brexit auf einen Blick. Bleiben Sie informiert, diskutieren Sie mit.

Online Veranstaltung: „Bye, bye United Kingdom?“
Bei einem Digitalen Mittagsgespräch wollen wir uns die Wahlen in Schottland zum Anlass nehmen, um einen Blick auf Großbritannien zu werfen und uns die Frage zu stellen, wie der Brexit das Land und dessen Beziehungen zur EU verändert hat. Wie verlaufen die Konfliktlinien innerhalb des Vereinigten Königreichs?

Online-Seminar: „Rechtliche Rahmenbedingungen in Irland“
Irland ist als einziges englischsprachiges Land im europäischen Binnenmarkt ein attraktiver Standort für ausländische Investitionen. Auch für deutsche Unternehmen hat Irland in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen – nicht zuletzt aufgrund des Brexits. Das Online-Seminar gibt am irischen Markt interessierten Unternehmen einen ersten Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen eines Engagements. Relevante Themen wie Unternehmensgründung, Arbeits- und Steuerrecht werden näher beleuchtet.

Web-Seminar: „Wesentliche Änderungen im grenzüberschreitenden Umsatzsteuerrecht ab 1. Januar 2021“
Seit dem 01.01.2021 gibt es im britischen Umsatzsteuerrecht eine Vielzahl an Änderungen, auf die sich deutsche Unternehmen einstellen müssen. Viele Regelungen, wie bspw. das Reverse-Charge-Verfahren, haben aber weiterhin Bestand. Die aus unserer Sicht wichtigsten Änderungen in der britischen Umsatzsteuer hinsichtlich Dienstleistungen und Warenlieferungen stellen wir Ihnen in unserem Online-Seminar vor.

Web-Seminar: „Änderungen beim grenzüberschreitenden Personaleinsatz im Vereinigten Königreich?“
In der Veranstaltung am 17. Mai 2021 diskutiert die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) zusammen mit Experten der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer die einschlägigen aufenthalts- und sozialrechtlichen Normen für die Outbound-Einsätze im Vereinigten Königreich.

Web-Seminar: „VdU meets BCCG: Brexit Broadcast“
Brexit Broadcast Teil 3: Die geklonte Marke. Was geschieht mit einer EU-Marke in Großbritannien nach dem Brexit? Was gilt für ein EU-Design? Nach dem Brexit sind EU-Marken und EU-Designs automatisch nicht mehr in Großbritannien geschützt. Müssen Sie etwas unternehmen? Haben Sie Rechte verloren? Besitzen Sie keinen Schutz mehr in Großbritannien?

Online-Seminar: „Zolltechnische Abwicklung von Importgeschäften“
Dieses Online-Seminar behandelt die Abwicklung von Importgeschäften aus zolltechnischer Sicht. Die Teilnehmer erlernen wichtige Grundlagen, die zu beachten sind, um Haftungsrisiken zu umgehen, Kosten zu senken und Importprozesse rechtssicher zu gestalten. Bedingt durch den BREXIT müssen auch Importe aus Großbritannien seit dem 01.01.2021 bei der Einfuhr zolltechnisch abgefertigt werden. Daher ist die zolltechnische Abwicklung von Importgeschäften gerade beim Einkauf in Großbritannien ab 2021 von besonderer Bedeutung.

Web-Seminar: „Sprechtag Vereinigtes Königreich“
In 45-Minuten-Einzelgesprächen bieten Experten der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer eine Online-Beratung zu individuellen Fragestellungen von Unternehmen mit Bezug zu Großbritannien an.
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